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Hier lesen Sie aktuelle Informationen der Kreuzgemeinde.

Dieses Plakat hängt bei uns im Schaukasten. Täglich laufen viele Menschen daran vorbei – auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder beim Spaziergang. Es ist eine Botschaft an alle, die einen Moment innehalten und darüber nachdenken: Was bedeuten diese Worte für mich? Welche Wahl treffe ich?

Die Kreidetafel erinnert an Schule, an das Lernen, an Prüfungen – und daran, dass nichts für immer festgeschrieben ist. Mit einem Wisch kann alles verändert werden. So ist auch unser Leben: geprägt von Entscheidungen, die wir immer wieder neu treffen müssen. Die gelbe Schrift hebt sich von der dunklen Tafel ab, fast wie ein Licht in der Dunkelheit.

Was bedeutet das für uns? Welche Wahl haben wir – und welche Freiheit nehmen wir uns?


Andacht:

1. Die Kreidetafel als Symbol für Veränderung und Verantwortung
Kreide kann man leicht wegwischen – so wie falsche Entscheidungen oder alte Überzeugungen, wenn wir merken, dass sie nicht mehr gut für uns sind. Die Jahreslosung fordert uns auf: „Prüfe alles!“ Unser Glaube ist kein starrer Zustand, sondern ein lebendiger Prozess. Wir dürfen Fragen stellen, Zweifel haben, neu lernen. Und wenn wir das Gute gefunden haben, dann sollen wir es festhalten – nicht nur in Gedanken, sondern in unserem Handeln.

2. „Du hast die Wahl“ – die Verantwortung für unser Handeln
Die Wahl, die wir haben, ist nicht nur eine politische. Sie betrifft unser ganzes Leben: Wie gehen wir mit anderen Menschen um? Was lassen wir in unser Herz? Welche Werte prägen uns? Die Jahreslosung fordert uns heraus, nicht alles unkritisch hinzunehmen, sondern bewusst zu prüfen.

3. „Die Freiheit nehme ich mir“ – Freiheit als Geschenk und Aufgabe
Diese Worte betonen, dass Freiheit nicht nur gegeben ist – wir müssen sie auch annehmen und nutzen. Wahre Freiheit bedeutet nicht, einfach alles tun zu können, sondern das Richtige zu wählen. Die Kreidetafel zeigt: Wir können immer wieder neu schreiben, überdenken, korrigieren.

4. Die gelbe Schrift auf dunklem Grund – das Licht in der Entscheidung
Gelb ist die Farbe des Lichts, der Klarheit. In einer Welt voller Unsicherheiten und Täuschungen ruft uns Gott dazu auf, nach Wahrheit zu suchen. Unsere Wahl sollte sich daran orientieren, was wirklich Bestand hat – an dem, was Licht in unser Leben bringt.

5. Eine Botschaft für alle, die vorbeigehen
Das Plakat in der Kreuzgemeinde Witten ist nicht nur eine Erinnerung für uns als Gemeinde, sondern auch ein Impuls für alle, die daran vorbeikommen. Vielleicht regt es einen Menschen an, über seine Entscheidungen nachzudenken. Vielleicht lädt es jemanden ein, das Gute in seinem Leben neu zu entdecken. Wer weiß, wen diese Botschaft erreicht?


Gebet:

Guter Gott,

Du hast uns die Freiheit geschenkt, zu wählen und zu entscheiden. Hilf uns, in dieser Freiheit weise zu handeln. Schenke uns die Klarheit, alles zu prüfen, und den Mut, das Gute zu bewahren. Lass uns Deine Wahrheit erkennen und nach ihr leben, damit wir ein Licht für andere sein können.

Amen.

Festgottesdienst zur Orgeleinweihung

Wochenlang musste die Kreuz-Gemeinde an der Lutherstraße auf die Klänge ihrer Böttner-Orgel in den Gottesdiensten verzichten. 1800 Orgelpfeifen mussten ausgebaut und gereinigt werden, was Orgelbaumeister Bernd Simon aus Nordhessen sorgfältig erledigte und sogar früher als geplant abschloss.

Am letzten Sonntag wurde die Orgel nun offiziell in einem Festgottesdienst wieder in Betrieb genommen unter Mitwirkung des Bläserchores unter Leitung von Barbara Schorling und dem virtuosen wie auch feinsinnigen Orgelspiel von Prof. Martin Herchenröder aus Siegen.

Pastor Hinrich Schorling betonte in seiner Predigt in Auslegung des Bibeltextes über die Hochzeit zu Kana, dass die Gemeinde, ähnlich wie die Gäste damals, dankbar aus dem Vollen schöpfen könne, gerade auch was die Musik angehe. Drei Böttner-Orgeln in Friedhofs – Kapelle und Kirche, alle durch Spenden finanziert, zeugten davon.

In seiner Dankesrede erwähnte Dr. Ulrich Platte für den Kirchenvorstand, dass auch die jetzige Renovierung nur durch kleine und große Spenden möglich gewesen sei, u.a. sei auch der sich munter drehende Zimbelstern an der Orgel gespendet worden.

Mit Geschenken bedankte die Gemeinde sich bei Orgelbaumeister Simon sowie Professor Herchenröder, Blumen erhielten die Ehefrau des verstorbenen Orgelbaumeisters Böttner sowie die Frau des verstorbenen Musikdirektors Gotthart Gerber, der hier mehrere Benefiz – Orgelkonzerte gegeben hat. Dr. Platte erwähnte auch, dass die Gemeinde fachlich gut beraten wurde von Pfarrer Roland Johannes aus Radevormwald, der leider im letzten Jahr plötzlich verstarb.

Nach dem Gottesdienst wurde bei einem Sektempfang und gemeinsamen Mittagessen bis in den Nachmittag fröhlich weitergefeiert.

Von Februar bis Juni gestalteten wir als Gemeinde in einer besonderen Aktion die Stoffbahnen des Zelts. Sonntag für Sonntag kamen wir zusammen, malten, schufen und staunten über das, was in diesen gemeinsamen Momenten entstand. Die Farben erzählten dabei ihre eigenen Geschichten: Blau und Lila von den schweren Zeiten, Rot und Orange vom Trost, Gelb von der Freude, Grün von der Hoffnung. Jeder Pinselstrich war mehr als Farbe – er war ein Zeichen unseres Glaubens und unserer Gemeinschaft.

Dieses Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne die kreative Leitung des Wuppertaler Künstlers Michael Bracht, der uns mit seiner Vision inspirierte, sowie die engagierte Unterstützung von Julia Raab, Johanna Nienaber und Hardy Ehlerding. Gemeinsam planten und begleiteten wir das Kreuzzelt von der Idee bis zum Aufbau. Doch die eigentliche Kraft kam aus der Gemeinde selbst: Von den Kindern, die voller Eifer mitgemacht haben, bis zu den Senioren, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Glauben beitrugen, wurde dieses Zelt ein echtes Gemeinschaftswerk.

Seit Juni bot das Kreuzzelt einen Raum für viele unvergessliche Begegnungen: Ein Eröffnungsgottesdienst mit dem „Josef“-Musical, Taufen, eine Trauerfeier, ein Schulgottesdienst und das Konzert von „Wireless“ sind nur einige der Höhepunkte, die unter diesem Dach stattfanden. Kinder tobten hier beim Laternenumzug, übernachteten in Schlafsäcken und machten das Zelt zu ihrem ganz eigenen Ort der Freude.

Am Ewigkeitssonntag, haben wir das Kreuzzelt nun wieder abgebaut. Es war ein emotionaler Moment, der uns alle an die Kraft der gemeinsamen Arbeit und an die vielen besonderen Stunden erinnerte. Doch die Spuren, die das Zelt in unseren Herzen hinterlassen hat, bleiben. Es hat uns gezeigt, dass wir als Gemeinde zusammenstehen und dass Gottes Geist unter uns wirkt – sei es unter Stoffbahnen oder im täglichen Leben.

Ein Zelt ist ein flexibler Ort der Begegnung, offen, beweglich und voller Möglichkeiten. So bleibt auch das Wittener Kreuzzelt ein Symbol dafür, dass Gott mitten unter uns wohnt und uns begleitet – in schweren und in frohen Zeiten. Und so bleibt auch die Botschaft: Wo wir zusammenkommen, in Glauben, Hoffnung und Liebe, da entsteht etwas, das weit über uns hinausstrahlt.